1. Damen - Bitterer Ausgang im Spitzenspiel

Hochspannung im Spitzenspiel mit bitterem Ausgang

Es sind ein paar Tage vergangen seit das Topspiel gegen den TuS Hartenholm 1 in heimischer Kulisse stattfand. Ein Spiel, in dem sportlich fair gekämpft wurde und mit vielen Emotionen gespickt war und für das wir uns einen erfolgreicheren Ausgang gewünscht hätten.


Die Emotionen, die wir als Spielerinnen, als Trainer und als Zuschauer erlebten, durchlief die komplette Palette der möglichen Gefühle und auch 4 Tage nach diesem Zusammentreffen fällt es mir immer noch schwer mich gedanklich an diesen Spielbericht zu setzen. Doch da bereits in 3 Tagen das nächste Spiel stattfindet, denke ich, dass es nun Zeit wird meine Gedanken, die besonders zu diesem Spiel sehr subjektiv sein könnten, niederzuschreiben.

Der Gegner: TuS Hartenholm 1, in der Kreisliga bekannt wie ein bunter Hund und dennoch schwer zu schlagen. Sie spielen immer mit 2 Kreisläufern, das weiß jeder. In den letzten Jahren sahen wir keine Sonne und auch im Hinspiel mussten wir uns 23:19 geschlagen geben.

Das Ziel: Hartenholm schlagen, die zwei Punkte zu Hause behalten, uns selbst zeigen, dass wir es verdient haben an den Aufstiegsspielen am 13. Mai teilzunehmen.

Der Vorbereitung: Bereits im Training versuchten wir unsere Defensive auf die Spielweise der Hartenholmerinnen einzustellen. Viel wurde über dieses so wichtige Spiel gesprochen und darauf hingefiebert. Direkt vor dem Spiel waren wir alle mit einer gewissen Nervosität ausgestattet als es auf die Platte ging.

Die Zuschauer: Wir haben begeistert festgestellt, dass es so viele Zuschauer zu uns in die Halle gefunden haben! Vielen Dank schon mal an dieser Stelle, wir haben uns wirklich sehr über diese Unterstützung gefreut!

Die 1. Halbzeit: Wir wollen den TuS überraschen, beginnen mit einer offensiven Deckung des linken Flügels der Gegnerinnen, dennoch erwischen diese den besseren Start und machen den 1. Treffer der Partie zum 0:1. Bis zur 18. Spielminute ist es ein enges Spiel, es wird um jeden Ball gekämpft und wir lassen es nicht zu, dass die gegnerischen Damen ihre 1-Tor-Führung weiter ausbauen können. Stattdessen legen wir immer nach (7:7, 17. Min.). Nun verlieren wir den Faden, verursachen einfache Fehler, die Hartenholm nutzt. Unser Rückzugsverhalten ist schlecht, wir lassen die Köpfe hängen und bieten kaum noch Gegenwehr, sodass es nur 4 Minuten später bereits 7:10 steht und Zeitpunkt unserer ersten Auszeit ist. Wir schaffen es dran zu bleiben und die Gegnerinnen nicht noch weiter davon ziehen zu lassen und gehen mit einem 11:15 in die Halbzeitpause.

Die Halbzeitpause: Enttäuscht über die gezeigte Leistung der ersten Hälfte, versuchen wir die Fehler zu benennen und Möglichkeiten zu finden, wie wir uns für den zweiten Durchgang steigern können. Klar liegen wir mit 4 Toren hinten, aber was sind schon 4 Tore beim Handball?

Die 2.Halbzeit: Wie so oft können wir nach Wiederanpfiff nicht direkt in die Spur zurückfinden und liegen somit in der 39. Minute mit 13:18 hinten. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Veränderung spürbar. Ehrgeiz, Wille, Motivation, Körperspannung, all dies wurde deutlich. Es wurde um jeden Ball gekämpft, es gab wirklich gute Anspiele an unsere Kreisläuferin, verantwortungsvolle Entscheidungen einiger Spielerinnen, einen gehaltenen 7-Meter durch Iris und eine Tribüne, die uns pushte! Grandiose Aufholjagd mit einem 6-0 Lauf und plötzlich ist sie da, unsere Führung – 19:18 (49. Min.), die wir auf 21:19 (51. Min.) ausbauen können.
Knapp 6 Minuten vor Ende werfen beide Teams ihr letztes Tor aus dem Spiel heraus (54. Min. 21:21 und 22:21), für uns war es leider das letzte Tor der Partie. Zusätzlich zu einer Disqualifikation nach 3x2 Minuten, bekamen wir noch zwei 7-Meter gegen uns gesprochen, die Hartenholm für sich nutzte und damit das Spiel zu ihren Gunsten drehte. Endstand 22:23. Wir müssen uns erneut gegen den TuS geschlagen geben.

Das Fazit: (Alles rein aus meiner Subjektivität heraus!) Herzlichen Glückwunsch an die Damen aus Hartenholm. Es war ein sportliches und umkämpftes Spiel, dass zu keiner Zeit unfair wurde und allen zeigte, wie spannend der Frauenhandball in der Kreisliga sein kann!
Dennoch gab es einige Situationen, die wir als Fehlentscheidungen betrachten, die unseres Erachtens teilweise auch spielentscheidend waren. Dies führte zu einem Aufbäumen von Emotionen unsererseits und die der Zuschauer. Wie gesagt, es sind bereits 4 Tage vergangen und immer noch spüre ich eine gewisse Wut, wenn ich an dieses Spiel denke. In 18 Jahren Handball, mit mal mehr, mal weniger Erfolg durch die verschiedenen Ligen, von Kreisliga bis zur Oberliga HH/SH ist mir so eine Gefühlslage bisher nur ein einziges, weiteres Mal unter gekommen.

Zum Kommentar der Hartenholmer auf ihrer Facebook-Seite zum Verhalten unserer Zuschauer:
Auch wir lieben es, wenn wir viele, lautstark motivierende Handballfans bei unseren Spielen begrüßen dürfen. Für uns gehören Emotionen zum Sport und dazu gehörrn auch Wut und Enttäuschung. Natürlich passiert es, dass man in Körpersprache und Kommunikation seinen Ärger, mitunter auch „Pöbeln“ genannt, zum Ausdruck bringt. Anders als eventuell im Kommentar gemeint, tolerieren und akzeptieren wir unsportliches Verhalten nicht und distanzieren uns ganz klar davon!
Das Fehlverhalten einiger Zuschauer sollte jedoch nicht auf das Bild der Mannschaft oder des gesamten Vereins zurückfallen. Wir haben einen tollen Verein und leben eine tolle Gemeinschaft! Ich bin gerne Kalkbergerin!

Wie es weiter geht: Wir versuchen diese Enttäuschung abzuschütteln und die geladene Energie in das nächste und letzte Spiel für diese Saison mitzunehmen.
Sonntag, 06.05.2018 um 17:30 Uhr in der Sporthalle in Leezen geht es um Platz 3 gegen die SG Todesfelde/ Leezen.
Wir freuen uns über jeden, der den Weg nach Leezen findet, um uns zu unterstützen!

Für die HSG im Einsatz:
Leonie Strich (1), Jessica Sindt (2), Marit Genz (4), Laura Loewen (1), Johanna Schwabe (6/6), Pia (1),Venera Statovci (2), Carolin Schröder, Pauline Tiegs, Alina Schöttler, Carina Schröder (5), Anna Martschinke, Leonie Donau, Iris Schlahmann